Info-Veranstaltung in Lauenburg „Welche Heizung für mein Haus“ stößt auf großes Interesse

Die Veranstaltung der Lauenburger Grünen am vergangenen Samstag zum Heizungsgesetz war ein großer Erfolg. Über 60 Gäste nahmen konzentriert an der Veranstaltung teil, die sich über 4 Stunden erstreckte. Fünf hochkarätige Referenten sprachen über verschiedene Aspekte der Wärmewende und des neuen Gebäudeenergiegesetzes.

Dr. Ingrid Nestle, grüne Bundestagsabgeordnete, gab eine politische Einordnung des Heizungsgesetzes und erläuterte die Fakten, die die Notwendigkeit einer Dekarbonisierung der Wärmeversorgung unterstreichen.

Der Landtagsabgeordnete Oliver Brandt erklärte die Besonderheiten der Wärmeplanung in Schleswig-Holstein. Im Vergleich zu den bundesgesetzlichen Bestimmungen müssen die Kommunen im Norden die Wärmeplanung schneller umsetzen. Dadurch erfahren die Bürger früher, ob in ihrem Wohnort ein Wärmenetz geplant ist oder nicht.

Der Geschäftsführer der Versorgungsbetriebe Elbe, Joachim Schöttler, betonte, dass die Wärmewende unumgänglich ist. Er erklärte, wie die konkrete Wärmeplanung in Lauenburg umgesetzt wird. Besonderes Augenmerk liegt dabei auf der Altstadt von Lauenburg. Aufgrund der engen Bebauung und des Denkmalschutzes ist der Einsatz von individuellen Wärmepumpen dort nicht möglich. Eventuell könnte ein Wärmenetz dort die Lösung sein.

Prof. Opel von der FH Westküste in Heide stellte eine interessante Möglichkeit vor, wie ein Wärmenetz mit Hilfe einer Fluss-Wärmepumpe mit Energie versorgt werden könnte. Er ist der Meinung, dass Lauenburg gute Chancen hat, die Wärme aus der Elbe zu nutzen, sowohl für die Wärmeversorgung in der Altstadt als auch in anderen Teilen der Stadt.

Abschließend gab Bernd Elvert, der derzeit mit seinem Unternehmen aus Geesthacht hauptsächlich Wärmepumpen in Bestandsgebäuden installiert, praktische Tipps und erläuterte die vielfältigen Fördermöglichkeiten.

Elvert wies darauf hin, dass in über 90 % der Fälle auch in älteren Gebäuden eine Wärmepumpe ohne den Einbau einer Fußbodenheizung installiert werden kann. Oft genügt es, einige Heizkörper zu vergrößern.

Es ist jedoch immer ratsam, im Vorfeld über eine Wärmedämmung und weitere Sanierungsmaßnahmen nachzudenken, um den Energiebedarf des Hauses zu reduzieren. Diese Überlegungen sind unabhängig von der Art der Heizung relevant und gelten gleichermaßen für Gas- und Ölheizungen. Wie Elvert betonte, ist eine Wärmedämmung jedoch keine zwingende Voraussetzung für den Einbau einer Wärmepumpe.

Die Veranstaltung im Haus der Begegnung in Lauenburg fand einen erfolgreichen Abschluss mit lebhaften Diskussionen zwischen den Gästen und Referenten.

Oliver Brandt zieht insgesamt ein positives Fazit: „Das Interesse am Thema Wärmewende ist sehr groß, und Veranstaltungen wie diese tragen dazu bei, die Menschen umfänglich zu informieren. Fakten sind das beste Mittel gegen Verunsicherung.“

Heinz Jäger, Mitglied im Vorstand des Ortsverbandes ergänzt: „Die Veranstaltung hat aufgezeigt, wie mit den Herausforderungen der Wärmewende im Wohnungsbestand konstruktiv umgegangen werden kann.“

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