Diskussion mit Konstantin von Notz zur neuen Elbquerung in Lauenburg

In einer Veranstaltung im Haus der Begegnung informierten die Lauenburger Grünen Bürger aus Lauenburg, Hohnstorf und Schnakenbek über den aktuellen Stand der Planungen für die Ortsumgehung und die neue Elbquerung bei Lauenburg. 

Neben dem grünen Bundestagsabgeordneten des Wahlkreises Herzogtum Lauenburg/Stormarn Süd, Konstantin von Notz und der grünen Landtagsabgeordneten Susanne Menge aus Niedersachsen informierten Dr. Heinz Klöser vom BUND, Herr Manfred Janßen vom Bürgeraktionsbündnis „Lauenburg reichts“, der Hohnstorfer Ratsherr Claus Poggensee sowie der Fraktionsvorsitzende der Lauenburger Grünen, Thorsten Pollfuß, über die bisherigen Entwicklungen und Hintergründe zum aktuellen Stand.

Seit gut einem Jahr sind die schon relativ weit fortgeschrittenen Planungsarbeiten für Ortsumgehung Ost gestoppt worden, weil die Deutsche Bahn AG beschlossen haben soll, zukünftig die Nutzung der derzeitigen Elbbrücke durch den Straßenverkehr nicht mehr zuzulassen.

Das Verkehrsministerium in Kiel hat daraufhin Planungen für eine neue Elbquerung als Brücken- oder Tunnellösung in Auftrag gegeben. Insgesamt sollen jetzt 11 Varianten geprüft werden, wobei eine Lösung westlich von Lauenburg möglicherweise vom Ministerium bevorzugt wird, die dann direkt an die auch im Bundesverkehrswegeplan vorgesehene Nordumgehung anschließen kann. Deren Planungen sind allerdings noch nicht aufgenommen.

Der Zustand der Lauenburger Elbbrücke ist kritisch und deshalb muss auf jeden Fall für den Straßenverkehr in nächster Zeit eine neue Brücke errichtet werden. Es besteht daher zu befürchten, dass bei einer westlichen Querung von Lauenburg die Nordumgehung noch lange nicht realisiert ist und der Verkehr dann über die B5 durch Schnakenbek und Lauenburg geführt wird.

Bisher hat das Verkehrsministeriums nur die Verwaltungsspitzen der betroffenen Gemeinden über diesen neuen Planungsstand unterrichtet. Die seit langem angekündigten Informationsrunden für die Bürger stehen jedoch noch aus. 

Neben der erheblichen zeitlichen Verzögerung wurden speziell die Fragen aufgeworfen, warum eine schon weit geschrittene Planung gestoppt und in Teilen verworfen wird, warum nicht auf Landes- und Bundesebene auf die Deutsche Bahn AG eingewirkt werden kann, die bisherige sinnvolle kombinierte Nutzung der Elbbrüche am jetzigen Standort auch für die Zukunft fortzuführen und warum klar erkennbar unsinnige Varianten für eine Elbquerung westlich von Lauenburg überhaupt kosten- und zeitintensiv geprüft werden müssen.

Die versammelten Bürger waren sich einig, dass eine östlich Elbquerung mit einer anschließenden Ostumgehung die einzig sinnvolle Maßnahme ist. So ist es in den bisherigen Planungen ja auch vorgesehen.

Bei einem gemeinsamen Neubau der Elbbrücke an jetziger Stelle könnten zudem die Seiten für den Straßen- und Schienenverkehr getauscht werden, damit die Fahrzeuge auf Lauenburger Seite nicht über die Bahnstrecke in Richtung östliche Umgehung geführt werden müssten. Dadurch ließe sich für Hohnstorf und die Hafenstraße in Lauenburg die Lärmbelästigung verringern.

Für die anschließende Streckenführung der Ortsumgehung Ost hat das Bürgeraktionsbündnis eine Strecke durch das Industriegebiet angeregt.

Der BUND schlägt ergänzend eine Streckenführung auf einem neuen Elbdeich um das Industriegebiet bis zur B5 vor, um den jetzigen Elbdeich zur B5 zurückverlegen zu können(Variante in hellgrün). Dadurch können Überflutungsflächen geschaffen werden, die bei Hochwasser die Gefahrensituation für Lauenburg entschärfen können.

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